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05.10.2024 / Ressort Breitensport, Ressort Rennrudern, Stadtachter

Stadtachterregatta: Drei Teams, drei Siege

Stadtachter-Regatta 2024 des Heidelberger Regattaverbands


Die drei Siegtrophäen des Heidelberger Stadtachters

Alle drei Wanderpokale des Heidelberger Stadtachters gehen dieses Jahr an die RGH. Foto: Uli Hillenbrand

RGH-Frauenachter siegt klar vor HRK

Den Auftakt der Regatta machte der souveränste Sieg des Tages: Das Frauenteam der RGH mit über einer Bootslänge Vorsprung. Foto: Uli Hillenbrand

RGH-Breitensportachter beim Zieleinlauf

Auch beim Breitensport-Achterrennen ist die RGH vorne: Fast eine Bootslänge Vorsprung. Foto: Uli Hillenbrand

Szene aus dem Männerachterrennen, vorne das HRK-Boot, dahinter das führende RGH-Boot.

Zug um Zug zum Sieg: Der RGH-Männerachter kämpft um die Trophäe. Foto: Uli Hillenbrand

Der Männerachter über das Heck aufgenommen.

Die Freude über den Sieg ist Schlagmann Dennis Großkopf ins Gesicht geschrieben. Foto: Uli Hillenbrand

RGH-Frauenachter bei Siegerehrung

Das Team des RGH-Frauenachters beim Stadtachterrennen 2024 mit Andreas Knorn und Christina Beermann-Scheffler. Foto: Uli Hillenbrand

Die Steuerfrau des BS-Achters hält bei der Siegerehrung die Trophäe über den Kopf.

Die Trophäe bleibt das dritte Jahr in Folge am Bergheimer Ufer: Das RGH-Breitensport-Team feiert den Sieg. Foto: Uli Hillenbrand

Breitensport-Team mit RGH-Fahne und Trainern

Die Mannschaft des RGH-Breitensportachters 2024 umrahmt von seinen Trainern Tim Hotfilter (ganz rechts) und Gabriel Neumann (ganz links). Foto: Uli Hillenbrand

Steuerfrau des Männerachters erhält die Siegtrophäe.

Lotta Liebig, die Steuerfrau des Männerachters, nimmt den Siegerteller an. Foto: Uli Hillenbrand

Die drei RGH-Teams nach der Siegerehrung

Die drei RGH-Teams nach der Siegerehrung.

Bei strahlend blauem Himmel trafen sich am Sonntag, den 29. September 2024, Sportlerinnen und Sportler beider Heidelberger Rudervereine, dem Heidelberger Ruderklub (HRK) und der Heidelberger Rudergesellschaft 1898 (RGH), zur traditionellen Stadtachterregatta.

Für den prestigeträchtigen Wettkampf war die 350-Meter-Regattastrecke am späten Vormittag für die Schifffahrt gesperrt worden: Die drei Rennen liefen vom Start bei der Stadthalle flußabwärts bis zum Bootsverleih an der Theodor-Heuss-Brücke. Beide Heidelberger Rudervereine stellten wie jedes Jahr je eine Mannschaft der Königsdiziplin für die drei Rennen der Regatta: ein Frauen- und ein Männerteam in schlanken Renn-Riemenachtern, sowie ein gemischtes Team aus den Reihen des Freizeitsports, das in einem Doppelachter antritt.

Der Heidelberger Regattaverband (HRV), der das Rennen tradtionell ausrichtet, hatte die Rahmenbedingungen gesorgt:  Holger Xandry hat in gewohnt guter Weise die Veranstaltung moderiert, als Schiedsrichter waren Christian Schyr auf dem Wasser und Katrin Jörger im Zieleinlauf verantwortlich, als Seitenrichter am Start war Robert Schmidt im Einsatz. Der HRK zeigte sich wieder einmal als freundlicher Gastgeber.

Die Heidelberger Stadtachter-Regatta wird seit 1967 veranstaltet, zunächst nur als Männer-Rennen. Nach einer mehrjährigen Pause findet die Regatta 2016 wieder jedes Jahr im Herbst statt, seitdem mit einem Männer-, einem Frauen- und einem gemischten Breitensportrennen. Die Teams der Breitensportrennen müssen jeweils aus vier Ruderinnen und vier Ruderern bestehen, die noch nicht auf einer DRV-Regatta gemeldet waren. In diesem Jahr sollten außerdem mindestens zwei Teilnehmer:innen zum ersten mal bei der Stadtachterregatta teilnehmen - im RGH-Boot waren es vier, auf die dies zutraf. Bis auf 2023 wurde die Regatta jeweils vom HRV ausgetragen.

Souveräner Sieg der Frauen

Den Auftakt machte das Rennen der Frauen. Die Rudergesellschaft bot ein hochkarätig besetztes Boot auf: Das Team war bereits bei den Landesmeisterschaften im Achter siegreich, verstärkt durch Antonia Nake, Junioren-Weltmeisterin, und Steuerfrau Amber Brauer. „Wir hatten Mitwind und der Start kam unerwartet“, meinte Lenda Riegraf nach dem Rennen, „aber das war alles nicht zu unserem Nachteil.“ Tatsächlich holte der RGH-Frauenachter einen klaren Start-Ziel-Sieg und liefen mit klarem Vorsprung ins Ziel, so wie bereits im Vorjahr.

Breitensportachter: Großes Team, eine Einheit

Auch der RGH-Breitensportachter hatte vergangenes Jahr gewonnen – allerdings erst nach einer Aufholjagd auf die letzten Meter. Das Rennen der Freizeitsportler in Heidelberg ist außergewöhnlich, denn Wettbewerbe in Doppelachtern sind selten, und das Team der RGH spiegelt den Freizeitsport des Vereins wieder: Frauen und Männer sitzen im Team, die Ruderer und Ruderinnen im Boot sind zwischen Anfang 20 und Anfang 60 Jahre alt. In diesem Jahr hatte das RGH-Team allerdings über besonders viele Ausfälle zu klagen: In den letzten Wochen fielen vier Sportlerinnen und Sportler krankheitsbedingt aus, und in der Woche vor der Regatta musste sogar die Schlagfrau des Teams verletzungsbedingt absagen – die rhythmusgebende Position also, an der sich die ganze Mannschaft orientiert. Und auch die Ruderin im Bug musste wegen Krankheit passen. „Zum Glück sind wir ein großes Team, dass in den letzten zwölf Monaten zu einer Einheit gewachsen ist“, meinte Gabriel Neumann, der zusammen mit Tom Hotfilter das Team trainiert. „Die vielen Ausfälle waren denkbar schlechte Voraussetzungen, aber alle im Team haben zusammengehalten und wir konnten Lücken gut schließen.“ Das bewiesen die vier Ruderinnen und die vier Ruderer schon beim Start: Anders als die Mannschaft des HRK fand sie sofort zusammen, brachte das schwere Holzboot gut zum Gleiten und ließ sich bis zum Ziel die Führung nicht nehmen. Fast eine ganze Bootslänge voraus erreichte das RGH-Team das Ziel.

Männerachter unter Erfolgsdruck

Beim Männerachter war die Spannung hoch: 2023 war dem eigentlich favorisierten RGH-Team ein technischer Fehler unterlaufen – und hatte damit den Sieg frühzeitig vergeben. Dieses Jahr war der Wunsch bei der RGH, es besser zu machen, besonders stark. Nur für dieses Rennen wurde bei der Eberbacher Werft Empacher ein Achter ausgeliehen. Allerdings zeigte es sich in den Wochen vor dem Rennen, wie schwierig für neun Leute eines Boots sein kann, sich alle zu einem Training zusammenzufinden. Den weitesten Anreiseweg hatte ein Mannschaftsmitglied aus den Niederlanden. Überdies hatte auch diese Mannschaft mit vielen Ausfällen zu kämpfen: Drei Steuerbordruderer mussten deshalb auf Backbord umlernen. Als Ergebnis fuhr das Boot deshalb stark nach Backbord, doch das Team um Schlagmann Dennis Großkopf belohnte sich selbst und erreichte trotzdem mit deutlichem Vorsprung das Ziel.

Sönke Hartung, Vorstand der Ruderabteilung der RGH, freute sich: „Einen Dreifach-Sieg beim Stadtachter-Rennen gab es bislang noch nie.“

Bei einem netten Beisammensein ließen sich die Mannschaften aus beiden Vereinen auf der Neckarwiese im Anschluss gebührend feiern: Christine Beermann-Scheffler, Präsidentin des Heidelberger Regattaverbands, überreichte 27 Medaillen an die Ruderinnen und Ruderer der RGH, gemeinsam mit Gert Bartmann, Leiter des Amtes für Sport und Gesundheitsförderung der Stadt Heidelberg, Andreas Knorn, Vorsitzender des Stadtteilvereins Neuenheim sowie Paul Spiegelhalder, Stellvertretender Vorsitzender des HRV. Ein besonderes Kompliment gilt den Ruder:innen, Mitgliedern und Fans des HRK, die trotz des einseitigen Ausgangs aller drei Rennen gemeinsam mit den RGH'lern ein schönes Ruderfest feierten.

Im Anschluss gab es noch eine Premiere: Erstmals seit der Wiederaufnahme des Wettbewerbs 2016 transportierten die drei Achter der RGH alle drei Regattatrophäen zum RGH-Bootshaus am Bergheimer Neckarufer.

 

Die Teams der RGH des Stadtachter-Rennens 2024:

Frauenachter:

  • Schlag: Doro Honnen

  • Marit Neumann

  • Isabel Parnet

  • Anna Miucci

  • Antonia Nake

  • Marie Brockhaus

  • Mia Zipperle

  • Lenda Riegraf

  • Steuerfrau: Amber Brauer

  • Trainer: Dennis Großkopf

Breitensportachter

  • Schlag: Paul Lessing

  • Inga Hamann

  • Konstantin Roschker

  • Sebastian Dieter

  • Kathleen Baers

  • Benny Popp

  • Barbara Leuchs

  • Alicia Kopsch

  • Steuerfrau: Ulrike Ruschel-Hoffmann

  • Trainer: Gabriel Neumann, Tim Hotfilter; mit Katrin Jörger, Marion Lantin, Brigitte Haller, Bosse Sottmann

  • Ersatzleute: Alicia Kopsch, Anika Frühauf, Anna Lehn, Antonia Stadelmeier, Bernd Hoffmann, Fernando Weber de Silio, Mareike Gröninger, Nadine Volk, Pauline Kraus, Teresa Lorenz.

Männerachter

  • Schlag: Dennis Großkopf

  • Lukas Gehrig

  • Thede De Boer

  • Tom Hinrichs

  • Lukas Rücken

  • Felix Epp

  • Florian Riethmüller

  • Falk Hößler

  • Steuerfrau: Lotta Liebig

Trainer: Dennis Großkopf

 

Ein Bericht zur Stadtachterregatta 2024 erschien in der Rhein-Neckar-Zeitung am 2. Oktober 2024.

Von Gabriel Neumann