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< Erstes Feriencamp der RGH ist ein voller Erfolg
05.09.2020 / Ressort Breitensport, Vereinsleben

Wanderfahrt des RGH-Breitensports auf der Lahn 2020


Der Breitensport der RGH hat seine diesjährige Wanderfahrt am letzten August­wochen­ende auf der Lahn durchgeführt.

Die Lahn ist ein kleiner Nebenfluss des Rheins, viel kleiner als der Neckar, entspringt im Rothaargebirge, fließt durch Gießen, Wetzlar und Limburg und noch sonst an einigen wunder­schönen, malerischen Burgen und Städtchen vorbei und durch wild­roman­tische Talabschnitte. Ab Wetzlar ist der Fluss für Ruderboote be­fahr­bar. Dabei helfen kleine, handbetriebene Schleusen im oberen Verlauf.

Mit dabei waren 14 RudererInnen der RGH in drei Booten (Strom­schnelle, Kamerad und die zum gesteuerten 3-er um­ge­baute Ingrid), sowie Peter, der uns zusammen mit seiner Frau und 2 weiteren Personen über den Lahn­rad­weg begleitete und an den vielen Schleusen, beim An- und Ablegen und Picknicken unterstützte.

Glück hatten wir auch mit dem Wetter: Angenehme Temperaturen mit optimaler Mischung aus Sonne und Wolken.

 

Freitag: Wetzlar → Weilheim (27 km)

Unsere 3-Tage-Tour startete am Freitag in Wetzlar, wo die Lahn gerade breit genug für eine Wende ist, und führte an diesem Tag 27 km durch ein weites Flusstal, 3 Schleusen, einigen Stromschnellen und vorbei am imposanten Schloss Braunfels bis Weilburg, malerisch auf einem Felsdorn in einer Lahnschleife gelegen. Zu Mittag fuhr das Fahrradteam auf einem umgedrehten Kanu als Tisch ein fantastisches Picknick auf – mit allem, was halt so auf einen Fahrradgepäckträger passt.      
          
Und dann die Schleusen: Die Bauwerke von 1848 sind zu schmal für Ruderboote mit ausgefahrenen Skulls und mussten von Hand bedient werden. Wo das Fahrradteam mal nicht rechtzeitig zur Schleuse gefunden hat, hat z.B. Barbara Kurbeln und Hebel der Schleuse mit einer Leidenschaft bedient, die eine Berufung andeutet. Dazu mussten die Leute auch noch akrobatisch aus dem Boot auf die Treppen klettern.      

Das Abend­essen im Gasthaus „Mühlchen“ bei Diez gab es auf dessen herrlicher Terrasse über der Lahn und auf konven­tionellen Tischen. Der einzige kleine Schauer in den 3 Tagen wartete aber höflich, bis wir mit unserem Dinner fertig waren.

 

Samstag: Weilheim → Limburg (37 km)

Der 2. Tag brachte die längste Strecke und begann in Weilburg mit einer Besonderheit: Die Lahn­schleife wird für Boote durch den 200m langen, unbeleuchteten und einzigen Schiffs­tunnel in Deutschland abgekürzt. Sein talseitiger Ausgang mündet unmittelbar in eine Doppelschleuse. Unsere 3 Boote mussten sich langsam und zwischen vielen Kanus, mit Ruder lang und Haken vorwärts vorantasten. Vermutlich war der dustere Tunnel Einigen von uns so gar nicht geheuer, aber die Gesichter waren im Dunkeln ja nicht sicht­bar. Der Tunnel darf nur mit Schwimm­westen befahren wer­den.

Nach dem Mittagessen in „Willi‘s Bootsverleih“ wurde die Lahn un­ruhiger. Öfter ragten Felsen wildromantisch direkt aus dem Wasser in die Höhe. Buhnen und Stromschnellen fordern von den Steuerleuten Erfahrung und einen guten Blick für Strömungen. Hier hatten dann auch alle 3 Boote unliebsame Kiel-Kontakte und nicht die Ruderer schwitzten, sondern vor allem die Steuerleute. Das Können der Steuerleute wurde noch­mals bei der Ausfahrt der Schleuse in Runkel gefordert, wo Schwallwasser seitlich in die enge Fahrrinne schießt und zum felsigen Ufer drückt. Zur mentalen Vorbereitung auf solcherlei Herausforderung hat das Fahr­rad­team die Ruderer zuvor noch mit süßen Stücken aufgepäppelt. Die haben auch prompt gewirkt und keines der Boote havarierte. Der Tag endete nach 37 km vor der Kulisse des Doms in Limburg, wo das Gesprächsthema oft um eine luxuriöse Badewanne kreiste. Dem gemeinen Ruderer blieb natürlich nur die einfache Dusche, die den Grillabend in der Unterkunft einleitete. Unser freundlicher Wirt war auch der Grillmeister.

 

Sonntag: Limburg → Balduinstein (14 km)

Der Sonntag führte durchweg durch ruhiges Wasser, 14 km von Limburg nach Balduinstein, zuletzt zwischen steilen, bewaldeten Hängen auf beide Seiten des Flusses, ohne parallele Straßen - Genuss­rudern in der Natur, zumal keine Motorboote die Ruhe störten.       
Kleine Überraschung: Unser netter Wirt und Küchenchef vom Vorabend war wohl neugierig, was wir tagsüber so treiben. Er ist uns offenbar mit dem Rad gefolgt und hat uns zugewunken - eine Freundlichkeit, die wir Ruderer von Seiten der Unterkünfte normalerweise nicht gewohnt sind!

 

Danke

Der RGH ist in den drei Tagen auch unter Coronabedingungen eine tolle, vielseitige Tour gelungen. Herzlichen Dank an das „Orgateam“ um Brigitte, Jeanette, Peter und Bernd.