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< Wichtige Hinweise zum Anrudern am 1. Mai
27.04.2021 / Ressort Rennrudern, Vereinsleben

Trainervorstellung: Elia Nassar


Elia Nassar

Seit einigen Wochen stellen wir Euch nun unsere TrainerInnen etwas genauer vor. Als nächstes an der Reihe ist Elia. Elia ist 20 Jahre alt und seit 2012 RGH-Mitglied. Während seines FSJs in der RGH hat er Trainererfahrungen in all unseren Gruppen sammeln können (Junioren, Jugendbreitensport, Fördergruppe, zum Teil auch Erwachsenenbreitensport). Schon davor hat er Ruderkurse im Rahmen von Rudern gegen Krebs geleitet. Seit September 2020 ist er für die Fördergruppe (Kinderrennsport) verantwortlich.

 

Wie bin ich zum Rudern gekommen?

Das ist ganz einfach – meine ganze Familie rudert, mein Opa war Ewigkeiten Hauswart und meine Mutter ist im Moment im Vorstand. Dementsprechend hatte ich auch schon bevor ich selbst gerudert habe mit beispielsweise der Regatta zu tun gehabt. Das erste Mal rudern war ich dann 2012, im Gigvierer. Das war aber eine absolute Katastrophe und ich wollte danach nie wieder ins Boot steigen. Meine Mutter hat mich dann aber doch noch überzeugt, und ich bin noch im selben Jahr mein erstes Rennen und im Jahr danach das erste Mal auf den Bundeswettbewerb gefahren.

 

Wie kam es dazu, dass ich Trainer geworden bin?

Als ich im zweiten Jahr A-Junior war habe ich gemerkt, dass der Leistungssport für mich selbst als Sportler nichts mehr ist. Ich habe aber direkt entschieden, weiterhin in der RGH aktiv zu sein. Das war im Jahr 2019, da bin ich dann auch das erste Mal mit meinem vorherigen Trainer Tim Schreiber im Motorboot mitgefahren, ein oder zwei Wochen, nachdem ich selbst mit dem Rudern aufgehört habe. Das hat mir dann so viel Spaß gemacht, dass ich im Sommer angefangen habe, bei den Junioren etwas Training zu machen. Im September hat dann mein FSJ begonnen. 

 

Was macht mir am meisten Spaß als Trainer?

Das beste am Trainersein ist, zu sehen, wie sich die Sportler (in meinem Fall Kinder) entwickeln. Wenn man jemanden von klein auf begleitet, sieht man jeden Schritt, den der Sportler macht. Das erste Mal im Boot, das erste Mal im Einer, das erste Mal reinfallen, der erste Regattasieg. Man hat einfach die Möglichkeit als Trainer, bei all diesen Schritten mitzuhelfen und ein Teil davon zu sein. Das Besondere daran ist aber, dass man immer was von den Kindern lernt. Manchmal gehen die Kinder mit einer Leichtigkeit an Aufgaben dran, die kann man von Älteren nicht erwarten kann, das ist dann einfach erstaunlich zu sehen.

Andererseits ist die Freude unbeschreiblich, die man verspürt, wenn etwas, wo man lange dran gearbeitet hat, endlich funktioniert. Das ist so ein Stolz den man da spürt, das macht einfach Spaß.

 

Was macht mir keinen Spaß?

Ehrlich gesagt fällt es mir schwer, hier etwas zu nennen. Alles gehört zum Job dazu und macht ihn zu dem, was er ist. Manchmal könnte es aber schon etwas wärmer auf dem Motorboot sein ;-)

 

Was macht meine Trainingsgruppe aus?

Meine Trainingsgruppe zeichnet sich dadurch aus, dass wir zu jeder Zeit rudern wollen. Selten muss ich das Thema „Ihr müsst öfters zum Training kommen“ ansprechen, da alle mit Herzblut dabei sind und einfach rudern wollen – es kann so einfach sein. Auch gibt jeder immer sein bestes und trotzt Wind und Wetter, um am Ende als erstes ins Ziel zu kommen, da bin ich mir sicher.

Wir sind die unerfahrenste der Rennsportgruppen in der RGH (wir sind ja auch die Jüngsten), dementsprechend lernt jeder noch viel dazu, vor allem lernt aber jeder voneinander. All das und die große Offenheit der Kinder gegenüber neuen Gruppenmitgliedern macht uns aus. 

 

Welchen Einfluss hat Corona auf unsere Trainingssituation?

Natürlich einen großen. Gerade bei den Kindern ist das Krafttraining sehr wichtig, um den Körper kennenzulernen und wichtige technische Grundlagen mit der Langhantel zu lernen. All das entgeht uns im Moment, dafür können wir (wenn kein Hochwasser ist) sehr viel in Kleinbooten rudern, was natürlich auch einen großen Nutzen hat. Zum Rudern treffen wir uns im Moment in Zweiergruppen mit zehn Minuten Abstand, damit die erste Gruppe schon abgelegt hat, bis die zweite Gruppe auf dem Hof steht. Beim Anlegen machen wir dann das gleiche, auf dem Wasser sammeln wir uns meistens wieder. Dadurch dauert das Training oft sehr lange, da an- und ablegen etwa 30 Minuten länger dauern. Das ist auch für uns Trainer nicht immer einfach einzubauen. 

Leider können wir ja keinen Vierer fahren, weshalb immer sehr viele Einer und Zweier auf dem Wasser sind. Um genug Betreuung und Aufsicht zu gewährleisten gehen wir daher so oft wie möglich mit zwei Trainermotorbooten aufs Wasser.

Außerdem treffen wir uns zweimal pro Woche zum Training online, da machen wir dann viel Beweglichkeit und Kräftigung. Dazu kommen etwa 3 Rudereinheiten pro Woche, das reicht definitiv für die Altersklasse. 

Insgesamt machen die Kinder das aber sehr verantwortungsvoll, jeder trägt immer seine Maske und kommt pünktlich, nur deswegen können wir überhaupt noch so viel trainieren.

 

Welche Ziele möchtest du innerhalb der RGH noch erreichen?

Als Sportler selbst hab ich da nicht mehr so viele Ambitionen, aber den Stadtachtertitel will ich definitiv verteidigen. Und ein paar gute Rennen auf kleinen Regatten oder mal an der Landesmeisterschaft teilzunehmen wäre auch gut.

Als Trainer sieht das anders aus, da hab ich auf jeden Fall noch was vor. Mein Ziel ist es, in den nächsten Jahren eine Mannschaft auf dem Bundeswettbewerb zum Erfolg zu führen. Viel wichtiger ist mir aber, dass die Nachwuchsarbeit gut funktioniert und dass wir immer eine große Jugend im Rennsport haben, die gemeinsam das Vereinsleben prägt und eine enge Bindung zur RGH hat. Das ist, denke ich, das wichtigste Ziel, was ein Verein und ein Trainer verfolgen kann: Vielen Kindern das Rudern ermöglichen und ihnen zu zeigen, was der Sport zu bieten hat.

Das soll auch meine Nachricht an euch sein – die Jugend ist die Seele eines Sportvereins, sie zu schützen und zu stärken ist essentiell für die Gesundheit des ganzen Vereins. Und der Jugend das Rennrudern zu ermöglichen muss für die RGH an oberster Stelle stehen, nur so kann der Verein langfristig am Leben gehalten werden. Setzt euch immer dafür ein, neuen Kindern und Jugendlichen das Rudern beizubringen und sie mit offenen Armen bei uns aufzunehmen.