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< Editorial zum Newsletter vom 16.9.2011
18.09.2011 / Tages- und Wanderfahrten

Rheinwanderfahrt von Germersheim nach Mannheim, 17.9.2011


„Rheinwanderfahrt. 80 km. Aber mit der Strömung. Halb so wild.“ Ich hätte es fast geglaubt. Diese Woche haben wir aber aufgrund der Wetterprognose von Karlsruhe auf Germersheim verkürzt für den Start. Das Ziel war das Bootshaus des MRC an den Rheinterrassen in Mannheim - nur noch 40 km.

Als ich gesehen habe wie die Boote präpariert wurden  - die Stromschnelle hat zwei Abdeckungen, die anderen Boote wurden mit Luftsäcken bepackt und Bug und Heck jeweils mit Folie bespannt, Reiserücktrittsversicherung gab es keine. Wäre ich doch nur zur Weinlese an die Bergstraße gefahren: Das wäre nicht so aufregend geworden.

Doch dann ging es in Germersheim in die Boote und los. Dass man sich den Rhein - innerhalb der Fahrrinne - mit vier Schiffen auf gleicher Höhe teilen kann, war die erste beeindruckende Erfahrung. Aber im Ruderboot fühlt man sich doch ziemlich klein. Und die Strömung und die Wellen die die Schiffe verursachen waren schon ziemlich amtlich und haben mich beeindruckt.

Nach den ersten 18 km haben wir in Speyer angelegt zu einer Mittagspause. Kleines Vesper, Riemenbiere und Studentenfutter zum Nachtisch, das uns eine Raub-(oder Nasch)katze und ein Ruderer der das Boot stabiliisert hat von Platz 1 von der Stromschnelle geholt haben. Hmmmh! Lecker!

Dann ging es weiter auf die zweite Etappe nach Mannheim. Die Steuerleute wurden abgelöst. Und dann kam der Hammer. Ich saß auf dem Steuerplatz, ein Boot kommt uns entgegen und ich sehe die Wellen. Das Boot ist schon vorbei, aber die Wellen werden größer, größer, noch größer  ... gefühlt gleitet unser Ruderboot im 45 Grad Winkel rauf und runter ... das Wasser schwappt ins Boot, die Wellen kommen von allen Seiten und wir schaukeln wie eine Nussschale auf dem offenen Meer. „Nerven behalten und draufhalten“ dachte ich mir nur. Und aufregend - schön aufregend - war es ja dennoch. Das geht so gefühlt ziemlich lange, aber meine Ruderkollegen sind konzentriert und schlagen sich gut. Wir waren der gesteuerte Vierer, der nur mit 3 Ruderern besetzt war. Vielleicht war das gerade bei diesem extremen Auf und Ab unser Glück.

Irgendwann wird das Wasser wieder ruhiger, wir fahren beim Kraftwerk in einen Seitenarm und wechseln nochmal die Steuerleute. Eine solche Aktion - diesmal mit nassen Schuhen auf nasser Bordwand - ist auch nicht ganz ohne.

Wir danken den Leuten vom Wetterbestelldienst!!! Das x-te Mal in Folge (und damit jedes Mal) hat es funktioniert mit der Wetterbestellung für die Strecke. Keine Ahnung wie die das machen, aber es klappt. Oder hätten Sie diese Woche - und sogar heute - gedacht, dass wir trocken durchkommen?

In Mannheim müssen dann die Boote gereinigt und verladen werden. Herzlichen Dank an dieser Stelle dem MRC, dass wir das Bootshaus nutzen dürfen. Und wir sind hungrig, durstig, aber glücklich, als wir uns nach dem Duschen dann im Restaurant des MRC zum Abendessen treffen. Hier haben wir Gelegenheit, die Erlebnisse aus den drei gesteuerten Vierern - darunter ein Riemenvierer - auszutauschen. Aber auch viele andere Themen finden Raum.

In Heidelberg laden wir dann die Boote ab, riggern wieder auf und machen alles klar. Die Gruppe bedankt sich ganz herzlich bei Johannes Breitenbach für die Organisation und bei Peter Harlos und seiner Besatzung für den Bootstransport. Wir wünschen Anne und Johannes einen wunderschönen Urlaub und freuen uns auf das nächsten Großereignis, auf unsere Interne Regatta am 3.10.2011.

Was bin ich froh, dass ich meinen Bruder nicht bei der Weinlese vertreten musste. Alles hat seine Zeit. Die Trauben werden nächsten Samstag geerntet. Der stark strömende Rhein mit all seinen Tücken und vor allem meine Mitruderer aus der RGH waren heute „best place to be“. Bilder finden Sie hier. Erschöpft, aber glücklich,
Ihre/Eure Annette Kerstein, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit