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< Baden-Württembergische Landesmeisterschaften im Rudern
05.08.2023 / Ressort Jugend, Ressort Rennrudern

Antonia Nake, RGH, Weltmeisterin

Erfolg für Junioren-Ruderin im Doppelvierer bei WM in Paris - Empfang des Vereins am Montag


Von Bug zu Heck: Tjorven Stina Schneider, Lena Giesing, Antonia Nake und Lea Hafke errudern sich in Paris die Goldmedaille. Copyright Detlev Seyb-MyRowingPhoto.com

Die RGH feiert ihre Weltmeisterin: Am Samstag errang Antonia Nake mit drei Teamkolleginnen im Doppelvierer ohne Steuermann bei den Juniorenweltmeisterschaften in Paris die Goldmedaille. In einem spannenden Rennen setzten sich die Ruderjuniorinnen gegen starke Konkurentinnen aus Italien, Großbritannien, Tschechien sowie den USA und der Schweiz durch. Am Montag, den 7. August, werden wir Antonia bei ihrer Rückkehr aus Frankreich gegen ca 17:30 Uhr angemessen empfangen.

„Ich kann es noch gar nicht glauben was grad passiert ist.“ – Antonia kann ihren soeben erruderten Weltmeistertitel noch gar nicht realisieren, als sie direkt nach dem Rennen nach ihrer Wahrnehmung des Rennens gefragt wird. In einem sehr spannenden Rennen hat sich die 17-Jährige im Doppelvierer gegen die Weltelite durchgesetzt und sich zur Weltmeisterin gekrönt. Den Erfolg erzielte sie im Doppelvierer der 17/18-jährigen Frauen auf der Ruderstrecke der Olympischen Spiele von Paris 2024. Mit im Boot saßen ihre Partnerinnen Tjorven Schneider, Lena Giesing und Lea Hafke aus Münster, Krefeld und Berlin. Der Erfolg ist umso erfreulicher, da sich Antonia zum einen im vergangenen Jahr einen Kreuzbandriss zuzog, der sie zu einer Trainingspause zwang. Zum anderen erschwerte das Wetter Wettkampfbedingungen. Nachdem die Vorläufe noch reibungslos verliefen, wurden die Finals aufgrund des Wetters von Sonntag auf Samstag verlegt. Das bedeutete, dass das Halbfinale und Finale beide am Samstag stattfanden. Somit musste sich Nake mit ihren Partnerinnen zwei Mal einer kompletten körperlichen Ausbelastung stellen. Die jeweilige Renndistanz betrug 2000 Meter. Ihr Heimtrainer Elia Nassar von der Rudergesellschaft Heidelberg kommentierte diese Rennverschiebung wie folgt: „Zwei Mal 2000 Meter in so einem kurzen Abstand zu rudern ist für die Körper der Athletinnen schon eine große Herausforderung.“

Dieser Herausforderung stellte sich die junge Ruderin aus Heidelberg mit Bravur. Nachdem der Doppelvierer des Deutschen Ruderverbandes am Samstagmorgen das Halbfinale gewann, hatten sie noch genügend Kräfte, um das Finale gegen die Boote aus den USA, der Schweiz, Großbritannien, Italien und Tschechien zu bestreiten. In dem starken sechs Boote Feld entstand schnell ein Zweikampf um den Sieg. Mit circa 35 Ruderschlägen pro Minute duellierte sich das deutsche Quartett mit der Mannschaft aus Italien um die Goldmedaille. Während die Crew aus Münster, Krefeld, Berlin und Heidelberg auf der ersten Streckenhälfte tendenziell um ein bis zwei Meter hinter dem Boot aus Italien lag, zeigten die vier jungen Frauen auf dem entscheidenden letzten Streckenabschnitt ihre physische Stärke. Trotz des vorher bestrittenen Halbfinals gelang es dem deutschen Nationalboot auf diesem Streckenteil den Rennvierer noch stärker zu beschleunigen als ihre starken Gegnerinnen aus Italien. So pirschten sie sich langsam an Platz eins heran und übernahmen bei 1500 Metern die Führung. Diese gaben sie nicht mehr her und überquerten so mit einem Vorsprung von einer halben Sekunde nach 2000 Metern die Ziellinie. Heimtrainer Elia Nassar zeigte sich überaus erfreut über die Leistung seines Schützlings. Trotzdem konnte auch er, wie Antonia, den Erfolg noch nicht unmittelbar nach dem Rennen fassen. „Ich glaube, ich muss alles erstmal sacken lassen. Realisieren werde ich den Erfolg wahrscheinlich erst später gemeinsam mit Antonia. So oder so war der Erfolg vor dem Hintergrund der erst kurz zurückliegenden Verletzung nicht zu erwarten. Daher ist es umso schöner diese tolle Entwicklung einer jungen Athletin begleiten zu dürfen.“

Die Sportliche Leitung der RGH, Tim Schreiber, sieht den Erfolg der jungen Ruderin als Beleg einer tollen Nachwuchsarbeit: „Mit Johanna Debus, Sandra Berner und nun Antonia Nake qualifizieren sich mittlerweile jährlich Sportlerin der RGH für den Saisonhöhepunkt. Unser Trainerteam unter Federführung von Elia Nassar hat es geschafft, unsere jungen Talente qualitativ hochwertig auszubilden. Man kann nicht mehr nur von Zufallstalenten sprechen, sondern von kontinuierlicher guter Arbeit in Kombination mit tollen Sportlerinnenpersönlichkeiten. Was langfristig aus den Talenten nun wird bleibt abzuwarten.“

Von Tim Schreiber und Elia Nassar

Das Rennen kann man sich hier ansehen: https://worldrowing.com//video/2023-world-rowing-under-19-championships-under-19-womens-quadruple-sculls-jw4x-a-final/