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< Editorial zum Newsletter vom 14.11.2012
18.11.2012 / Tages- und Wanderfahrten

Canal du Midi, 26.10.2012-4.11.2012 (Nachbericht)


„Meine Freunde wollen mit dem Hausboot auf den Canal du Midi. Aber ich würde da ja lieber rudern.“ „Der Canal du Midi ... da wollten wir schon lange mal wieder hin.“ strahlte Johannes Breitenbach. So oder so ähnlich hat es angefangen vor etwas über einem Jahr auf der Bootshausterrasse. Johannes Breitenbach erhielt dann von unserem Freund Roland Fassnacht aus Breisach den ein oder anderen wertvollen Tipp. Bestreitet Roland mit seinen Kollegen doch alljährlich die Rallye du Canal du Midi. 

Um den Frühbucherrabatt bei den Hausbooten zu bekommen, mussten wir uns ein ganzes Jahr im voraus festlegen auf diese Reise. Das Jahr haben wir dann aber dazu genutzt, uns monatlich einmal zu treffen und uns mit dem Canal du Midi, der französischen Küche und den französischen Weinen zu befassen. Rückblickend ist dieses Jahr schnell vergangen und so starteten wir am Fr., den 26.10.2012, nach Südfrankreich und übernachteten in Sète bevor es weiterging zur Hausbootvermietung nach Bram.

Wir wohnten auf den Hausbooten und so mussten täglich neben den Ruderbooten die Begleitfahrzeuge und die Hausboote auch von A nach B (nach C nach D nach E und wieder nach D) bewegt werden. So teilten wir uns täglich neu ein um zu rudern, Hausboot zu fahren oder die Gruppe per Fahrrad entlang der Treidelwege zu begleiten. Jede Fortbewegungsart hatte etwas für sich und bot eine jeweils andere Perspektive. Die Ruderboote wurden nicht geschleusst, sondern mussten umgetragen werden. War wegen der Hausboote auch sicher besser so. Schneller ging das Umtragen sowieso.
Das Leben auf dem engen Raum der Hausboote und die unterschiedlichen Gewohnheiten und Erwartungen von 17 Personen sind nicht leicht unter einen Hut zu bringen. Aber wir haben geredet miteinander. Und so konnten wir diese Reise auch zwischenmenschlich ohne Blessuren bestreiten.

Mit den Ruderbooten legten wir die Strecke von Bram nach Le Somail zurück. Am 1.11.2012 besuchten wir Carcassonne und am 2.11.2012 ruderten wir weiter bis Colombiers. Dort wurden dann die Boote auf den Hänger geladen für den Rücktransport. Samstag, den 3.11.2012, haben wir den Rückweg angetreten mit einer Übernachtung in der Nähe von Dijon. Sonntag, den 4.11.2012, haben wir zwischen 15 und 16 h unseren Heimathafen RGH-Bootshaus erreicht. Auf ausführliche Streckenbeschreibungen oder Ausführungen zum Canal du Midi verzichten wir hier, da diese bereits in den bisherigen Meldungen (s.u. Verlinkung über den Termin) enthalten sind.

Eine Ruderwanderfahrt über 10 Tage mit einem solch weiten Anreiseweg werden wir sicher nicht jedes Jahr machen. Aber - und ich denke ich spreche hier für alle - der Aufwand hat sich gelohnt. Auf diesem altehrwürdigen (1667-1681 erbauten) Canal du Midi zu rudern war etwas ganz besonderes. Mich hat es mit Freude und Stolz erfüllt. Und mit den vielen Kurven wurde es auch für die Steuerleute nie langweilig. Das herbstliche Licht, die Fahrt über Kanalbrücken und unter Brücken durch haben das Erlebnis komplettiert. Dass ich nicht übertreibe sehen Sie in unserem Fotoalbum.

Der Bericht schließt mit ein paar O-Tönen der Teilnehmer:

Ein paar Wochen vor der Reise: „Selbst wenn die eigentliche Ruderwanderfahrt nichts wird, weil zu viel Regen oder so. Das Trainingsjahr will ich nicht missen.“

„17 Personen können über 10 Tage nicht immer einer Meinung sein. -
Nein. Schon eher 21 Meinungen.“

„Mir fallen spontan ganz viele Schleusen und der Sturm der ersten Tage ein - im Wechsel mit wunderbarem Sonnenschein der letzten Tage.“

„Steuermann: Wir haben eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 9 km/h
Die Eins:      Über Grund?
Steuermann: Exakt!
 
Am nächsten Tag:
Steuermann: Wir haben eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 9 km/h
Die Eins:      Über Grund?
Steuermann: Nein, über Licht!“

„Bei Ruderwanderfahrten gibts koa Demokratie!"

„Eine Ruderwanderfahrt ist kein Urlaub.“ Bewahren wir uns diese wunderschön angestrahlten Platanen im Herzen als Erinnerung an diese großartige Ruderwanderfahrt.

Annette Kerstein,
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit,
Abteilung Rudern der RGH