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< Editorial zum Newsletter vom 25.4.2013
29.04.2013 / Vereinsleben

Verabschiedung Joachim Borgwardt


In der letzten Woche wurde unser Jugendtrainer Joachim Borgwardt nach knapp vierjähriger Amtszeit sowohl von den Jugendlichen als auch vom Vorstand verabschiedet. Er folgt einem Ruf der Ruderakademie Ratzeburg und des DRV und kehrt somit in seine alte Heimat zurück.

Ohne die Arbeit aller bisherigen und aktuellen Trainer der RGH zu schmälern, hat „Jo“, wie wir ihn alle liebevoll nannten, in unermüdlicher Weise und mit unbändigem Engagement die damals brachliegende Rennruderabteilung wieder aufgebaut und schrittweise einzelne hoch motivierte Schüler systematisch zu Rennrudern ausgebildet. Die Regattaerfolge der letzten Jahre gehen überwiegend auf sein Konto. Parallel dazu wuchs auch bei den ehemaligen Rennruderern, die jetzt selbst Eltern von rudernden Kindern sind, wieder das Vertrauen in die leistungssportliche Seite und die Jugendarbeit unserer RGH.

„Jo“ war in seiner Arbeit kaum zu bremsen. Und das meinen wir positiv. Seine Trainerarbeit auf dem Wasser und bei Regatten war fordernd, kompromisslos aber fair. Frustrierte Jugendliche richtete er wieder auf. Schlechte Rennergebnisse waren keine Schmach, sondern Herausforderung. Die Kritik an die Jugendlichen verpackte er wie ein Geschenk und diese haben es dankbar angenommen. „Jo“ organisierte Trainingslager, Ausflüge und Grillabende mit Eltern; man schaute sich gemeinsam Endläufe von Weltmeisterschaften im Jugendraum an und analysierte dabei Bewegungsabläufe der Weltklasseruderer.

Seinen Traum, einen eigenen RGH-Juniorinnen-Achter zu formen und zu einer Regatta zu schicken, hat sich mit dem Projekt Roseninsel 2012 mehr als nur erfüllt. Es war ein Wochenende der besonderen Art. Um diesen Achter und um die Dynamik der Nachwuchsarbeit beneiden uns viele Vereine.

"Jo" war auf dem Wasser aber nicht nur für die Jugendlichen da. Wenn es gerade passte, dann begleitete er im Motorboot auch mal die Masterruderer oder Erwachsene aus dem Fortgeschrittenenkurs und gab mit seinem typisch hanseatischen Humor Tipps zur Rudertechnik.

„Jo´s“ Outfit während der Trainingsarbeit war zudem einzigartig. Mal war er gekleidet wie ein Hochseefischer im Nordmeer, wenn er bei kühlen Temperaturen im Motorboot aufs Wasser ging, mal lässig in seinem typisch norddeutsch blau-weiss-gestreiften Hemd mit rotem Halstuch, wenn er akribisch die Bootspflege seiner Schützlinge in Augenschein nahm. Das Design seiner vielen Kopfbedeckungen lässt jeden Modeschöpfer vor Neid erblassen.

Aber „Jo“ hatte auch eine sehr impulsive Seite. Diese kam immer dann zum Vorschein, wenn er mit seinen Trainierkollegen die Wochenpläne, die Jahresplanung, die Bootsbesetzungen und die Auswahl der zu besuchenden Regatten besprach und dort unterschiedliche Meinungen hin und wieder auch mal quer über den Hof aufeinander prallten. „Jo“ hatte bei all seinen Überlegungen immer das Ziel, dass sich am Jahresende alle Ruderer verbessern sollten. In diesem Punkt war er unnachgiebig und hat alle ihm anvertrauten Ruderer gleich gefördert und gerecht beurteilt.

Keine Frage, „Jo“ hat ein Stück RGH-Geschichte geschrieben und wird eine Lücke hinterlassen, die wir nun füllen müssen. Alle RGHler wünschen Joachim Borgwardt von ganzem Herzen alles Gute für seinen neuen Weg und danken ihm für seine hier geleistete Arbeit.

Der Vorstand
der Ruderabteilung der RGH P.S.: Leider nicht das Hochseefischeroutfit, aber hier ein paar andere Bilder.